Zlender Images

S P E C T R A

 

ζ-Uma (Mizar)

 

Fig. 1: LISP1-Spektrum von Mizar A im Bereich der Hα-Linie vom 16.10.2005, ca. 20:16Uhr MESZ.

(Specview   is a product of the Space Telescope Science Institute, which is operated by AURA for NASA.)
 

Mizar, der mittlere Stern in der Deichsel des Großen Wagens ist einer der bekanntesten Doppelsterne, da sich die Komponenten schon im kleinen Fernrohr trennen lassen. Ihre scheinbare Helligkeit ist mag 2.4 und 3.8. Mit 14.4" ist der Winkelabstand recht groß, so daß die Umlaufzeit in diesem System mehrere tausend Jahre dauert. Der Abstand von der Erde wurde mit dem Hipparcos-Satelliten zu 78.2 +/-1.1 Lichtjahren ermittelt. Der Spektraltyp ist A2V für den helleren Stern (Mizar A, ca. 61 fache Leuchtkraft der Sonne),  A7V für Mizar B, die schwächere Komponente (ca. 13.5 fache Leuchtkraft der Sonne).

Mizar A war auch der erste spektroskopische Doppelstern, der 1889 von Pickering entdeckt wurde. Das bedeutet, daß eine Trennung der Komponenten  selbst in großen Fernrohren nicht gelingt, die Sterne sind sich einfach zu nah.. Der Nachweis gelingt durch die Spektroskopie über der Dopplereffekt. Man beobachtet bei Mizar A eine Aufspaltung der Linien  mit einer Periode von 20.5386 Tagen, was der Umlaufzeit der Sterne um den gemeinsamen Schwerpunkt entspricht. 1908 wurde entdeckt, daß Mizar B ebenfalls ein spektroskopischer Doppelstern ist. Die Periode beträgt hier 182.33 Tage.

 


 

Am 20.9 2005 um 20:16 Uhr herum  gelang es mir eine Serie von 14 Aufnahmen zu machen, welche die beinahe maximale Aufspaltung der Linien der A-Komponente zeigen. Über den Dopplereffekt ergibt sich für diesen Zeitpunkt eine Relativgeschwindigkeit der beiden Komponeten von 143.5 km/s zueinander. Es ist natürlich nur der radiale Anteil  zu messen (auf uns zu, bzw. von uns weg).

Die obere Grafik gehört zu Mizar B, die untere zu A. Sie sind aus dem in der Mitte gezeigten Bild gewonnen worden. Die sehr symmetrische Linienaufspaltung der A-Komponente in der unteren Grafik zeigt, daß beide Komponenten von gleicher physikalischer Natur sein müssen. Der Sachverhalt ist auch in der folgenden kleinen Gif-Animation zu sehen. Da die Sterne an Herbstabenden eine recht ungünstige, niedrige Position am Himmel haben, ist die Hα-Linie hier von zahlreichen terrestrischen Wasserdampflinien überlagert.
 

 

Die Animation zeigt die Hα-Linien vom Mizar A und B in einer Überlagerung der Aufnahmen vom 20.9. und 16.10.2005. Die Linien der A-Komponente wandern symmetrisch vom Zentrum nach rechts (rotverschoben) und links (blauverschoben) weg, während die Linie der B-Komponente stationär bleibt.

 

Mehr über Spektroskopie...

Comments welcome, contact: